Der Erfolg von Printmedien steht und fällt mit den Vorlieben ihrer Konsumenten. Unsere Aufgabe ist es, das gedruckte Wort an den veränderten Rezeptionsstil der Zielgruppe anzupassen. Wir sind der Meinung: Print ist nicht gleichzusetzen mit altbacken. Abhängig vom Kommunikationsziel kann es genau das richtige Medium sein, um die Zielgruppe zu erreichen. Vielmehr gilt es, Inhalte und Optik zu überdenken und zukunftsfähig zu gestalten. Ein Knackpunkt: die Orientierung am Web und den dort vorherrschenden Lesegewohnheiten. Dabei kann beispielsweise ein Format entstehen, das sich im Hinblick auf die inhaltliche Aufbereitung und das Layout modern präsentiert und so mit einer einzigartigen Aufmachung überzeugt. Ein Beispiel.
Wenn wir heute ein Printprodukt gestalten, können wir vom Web lernen. Gemeinsam mit der Grafikagentur Stockwerk2 haben wir deshalb bereits vor ein paar Jahren ein neues Printformat für die Oldenburger Wohnungsbaugesellschaft GSG entwickelt, das auch heute noch zeitgemäß daherkommt. Das Sammelheft „Besser Wohnen“ erscheint in unregelmäßigen Abständen und informiert Mieter in jeder Ausgabe zu einem bestimmten Thema.
Print versus Web
Printmedien gelten nach wie vor als seriöse, verlässliche Informationsquellen. Faktentreue Recherche und strukturierte Aufbereitung sind das, was ein gedrucktes Magazin oder einen gedruckten Folder auszeichnet. Sie sind auch das, was der Leser schätzt. Und das, was sie bis heute vom Web unterscheidet. Unzählige ineinander verzahnte Websites, Blogs und Online-Magazine sorgen für eine Informationsüberflutung, die nicht nur bei Konsumenten fernab der Digital-Natives-Generation zunehmend Verwirrung stiftet. Die enorme Vielschichtigkeit des jederzeit verfügbaren Angebots lässt den Leser mitunter sein Ziel aus den Augen verlieren. Printprodukte hingegen begrenzen die Menge an Informationen und nehmen den Leser an die Hand. Hat er ein Magazin, eine Broschüre oder ein Buch beendet, hat er die relevantesten Informationen zum Thema bekommen.
Als reines Informationsmedium kann Print aber schon lange nicht mehr funktionieren. Es gilt, den Lesenden durch Emotionen zu erreichen. Denn ein Printprodukt muss heute mehr denn je vor allem eines können: Aufmerksamkeit erzeugen. Die Aufmerksamkeit, die einem Printprodukt zuteil wird, ist eine ganz andere als die, mit der sich der Leser einem Webcontent zuwendet. Wer ein gedrucktes Magazin in Händen hält, konsumiert ganz bewusst; mit allen Sinnen. Es bietet ein multisensorisches Leseerlebnis, wie es das Web niemals leisten kann.
Was gefragt ist: sich abheben und kurzweiligen Content bieten
Um aus der Masse hervorzustechen, müssen nicht nur die Inhalte, sondern auch Format, Layout und Sensorik stimmen. Wir wollen nicht nur Informationen bieten, sondern diese auch ansprechend aufbereiten. Eben keine trockene Faktensammlung, sondern ein informatives und zugleich kurzweilig gestaltetes Produkt. Deshalb trifft bei uns gründlich recherchierter Inhalt auf eine zeitgemäße Optik. Das Oberthema jeder Ausgabe zieht sich wie ein roter Faden durch das Sammelheft. Wir spannen einen redaktionellen Bogen, der sich dank der grafischen Umsetzung von Stockwerk2 auch in einer durchgängigen Bildsprache wiederfindet. Stilistisches Sammelsurium? Nein danke. Emotionaler Zugang zum Thema? Ja bitte!
Textwüsten gehören damit der Vergangenheit an. Wir geben Infos häppchenweise an den Leser weiter und brechen den wohlportionierten Content zum Beispiel durch thematisch passende Zitate auf. Eben wie im Web, das durch die mobile Nutzung darauf bedacht ist, Inhalte möglichst kompakt darzustellen und auf „Content-Kästen“ herunterzubrechen.
Es ist ein hartnäckiger Irrglaube, dass das gedruckte Wort im Sterben liegt. Es verändert sich, ja. Es ist an uns, Print neu zu denken. Das muss nicht zur leidigen Herausforderung werden. Es sollte vielmehr Impulsgeber sein für immer neue Formen der Kommunikation. Wir freuen uns drauf.