Social Media Tools für kleine Unternehmen 1/2

Auf der Suche nach Wollmilchsauen, die Eier legen und bezahlbar sind

Teil 1: Brauche ich ein Tool?

Eines sei gleich vorweggesagt: DAS Social Media Tool für kleine Unternehmen gibt es nicht. Jedenfalls nicht für kleines Geld. Und jeden Monat mehrere hundert Euro für Redaktionsplanung, Content Management, Social Listening und Monitoring zahlen? Das läuft wohl unter „mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Wer auch als kleines Unternehmen seine Kanäle solide betreiben und dabei die eigenen Ressourcen effektiver nutzen möchte, wird trotzdem fündig. Es gibt durchaus hilfreiche Tools, die den Social-Media-Workflow deutlich erleichtern – und bezahlbar sind. Es kommt bei der Suche vor allem darauf an, genau zu wissen, was man wirklich braucht.

Warum überhaupt ein Tool?

Oft ist in kleinen Unternehmen eine Person allein für alle Kanäle zuständig. Er oder sie hat die Kanäle eingerichtet, reagiert auf Kundenanfragen. Warum dann nicht einfach auf den Plattformen selbst arbeiten? Wird ausschließlich Facebook genutzt, ist das ganz gut machbar. Vorgeplante Beiträge und auch die Analyse erleichtern die Arbeit. Durch die Rollenvergabe auf Seiten können auch Mitarbeiter die Accounts betreuen, vorausgesetzt sie haben selbst einen Facebook-Account oder können auf einen „neutralen“ Account des Unternehmens zurückgreifen.

Kommt eine weitere Plattform wie Instagram dazu, wird es schon schwieriger. Um beim Beispiel Instagram zu bleiben: Hier kann nicht vorgeplant werden. Wenn die Zielgruppen außerhalb der Arbeitszeit am besten zu erreichen sind, muss wohl oder übel auch dann gepostet werden. Verständlich aus Plattform-Sicht, soll doch das authentische Erlebnis überwiegen – ungünstig fürs Privatleben. Auch wenn (mehrere) Mitarbeiter an den Kanälen arbeiten sollen, ohne die Zugangsdaten zu kennen, kommt man um ein Tool kaum herum. (Die Alternative: ein separates Firmen-Handy nur für Social Media)

Die entscheidenden Fragen

An dieser Stelle gibt es leider keinen ultimativen Tool-Vergleich – er würde sich rasch überleben. Dafür aber am Ende des Artikels eine kurze Übersicht der Tools, mit denen wir uns in letzter Zeit beschäftigt haben. Eine Checkliste, auf welche Punkte es sich zu achten lohnt gibt es im zweiten Teil des Artikels. Und wir können nur raten, die Funktionen, die für die eigene Arbeit unerlässlich sind, in einer Probeversion auch wirklich auszuprobieren – der Teufel steckt oft im Detail. (Link-Vorschau ist nicht gleich Link-Vorschau, davon können wir ein Lied singen)

Viele Einstiegsversionen for free

Ist die Entscheidung gefallen, dass es ein Tool geben soll, geht die Suche los. Die meisten Tools bieten kostenlose Varianten an, deren Funktionsumfang beschränkt ist. Im Gegensatz zum bezahlten Abo sind zum Beispiel weniger Kanäle verknüpfbar, die Anzahl der Posts oder Uploads ist eingeschränkt. Auch die Analyse bietet selten mehr als das, was die Insights der Plattformen selbst bereits aufführen. Aber: Für Einzelkämpfer können auch diese Versionen schon ausreichend Komfort bieten.

Tool im Unternehmen – oder doch lieber bei der Agentur?

Wir sind der Meinung, dass bei kleinen Unternehmen, die einen großen Teil der Social-Media-Arbeit selbst leisten, das Tool in die Hand unserer Kunden gehört. Wir richten es gerne ein und arbeiten über einen User-Account darin mit. Wir halten es aber für sinnvoll, dass unser Kunde die Hoheit über seine Daten hat und damit jederzeit Einblick und Zugriff.

Eine gute Lösung ist es, Content-Produktion und Analyse aufzuteilen. Mitunter reicht für die tägliche redaktionelle und Community-Arbeit ein einfaches Tool, das dafür keine tiefergehende Analyse anbietet. Die Auswertung wird dann von der Agentur mit einem separaten, spezialisierten Tool übernommen und in regelmäßigen Reportings besprochen.

Abos vorausschauend abschließen

Was braucht das Unternehmen heute, und was möglicherweise in einem halben Jahr? Ein Tool-Abo ist kein Bund fürs Leben – dennoch lohnt es sich bei der Suche zu überlegen, welche Weiterentwicklung der Social-Media-Arbeit realistisch ist. Wer Wachstum nicht mit Einarbeitungszeit für eine neues Tool bezahlen will, sollte frühzeitig im Blick haben, was das nächstteurere Paket bietet und wie hoch der Kostensprung ist. Gerade bei der möglichen Anzahl der Nutzer und Kanäle gibt es große Unterschiede.

Möglichkeiten und Grenzen von Tools

Auch wenn es unzählige Tool-Vergleiche im Netz gibt – um einen persönlichen Vergleich kommt man nicht herum. Mindestens um die angegebenen Daten zu überprüfen. Denn die Entwicklung ist rasant: Viele Angaben sind veraltet, das mussten auch wir bei unserer letzten Recherche feststellen. Nicht nur der Funktionsumfang, auch so mancher Tarif hat ordentlich zugelegt. Dazu kommt: Die Plattformbetreiber stellen nicht für jede Funktion Schnittstellen zur Verfügung. So manche lieb gewonnene Funktion kann nur direkt auf den Kanälen genutzt werden, Facebook-Emotionen zum Beispiel. Oder auch das Erstellen von Notizen. Ganz ohne „Handarbeit“ kommt man kaum aus.

Teil 2: Tool-Checkliste

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Alke zur Mühlen

Alke zur Mühlen

Ob als zertifizierte Social Media Managerin oder als Redakteurin: Alke zur Mühlen liegt das analytische ebenso wie das kreative Denken, das sie für jegliche Form der Kommunikation einsetzt.

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