Weihnachtliche Werbung der 1950er und 1960er

Vom 20.11.2021 bis 09.01.2022 findet die Kabinettausstellung ,Zwischen Kunst und Werbung: Weihnachtliche Ausstellungsplakate der 1950er und 1960er Jahre‘ im Rahmen des Oldenburger Plakatherbstes im Prinzenpalais Oldenburg statt. Die Ausstellung stellt das chronologische Bindeglied zwischen den anderen beiden Ausstellungen des Plakatfestes dar. So lassen sich die weihnachtlichen Plakate zwischen der Ausstellung ,Brandspuren‘ aus dem Salzstock der 1910er bis 1940er Jahre und den aktuellen ,100 besten Plakaten‘ ansiedeln. 

„Der Oldenburger Plakatherbst bietet eine Zeitreise durch die Plakatkunst.“

– Dr. phil. Marcus Kenzler, Kurator der Kabinettausstellung.

Das Weihnachtsfest nach den Kriegsjahren

Die zu sehenden Plakate warben in den 1950er und 1960er Jahren für Weihnachtsschauen und Sonderausstellungen oder das Kunsthandwerk. Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg verfüge über einen riesigen Plakatfundus, der momentan erst richtig erschlossen werde, so Kenzler. Gerade die gewählte Zeitspanne sei eine besondere Periode gewesen. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und das Wirtschaftswunder war vor allem auch eine entscheidende Entwicklungsperiode für die Kunst. Dadurch haben diese Plakate eine ganz eigene Aussagekraft. Die Aufbruchsstimmung in eine neue Zeit spiegele sich auch in den Plakaten der besagten Jahre wider. Zu erkenne sei das in deren Farbigkeit, Schrift und Formensprache, so Kenzler weiter. Und damals wie heute ist Weihnachten vermutlich das bedeutsamste Familienfest in Deutschland.

Weihnachtsplakate in der Ausstellung

Die besondere Geschichte hinter der Ausstellung

Die Sammlung an Weihnachtsplakaten entstand hauptsächlich durch Zusendungen anderer Museen. Im Fundus des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg gerieten sie über die Jahre in Vergessenheit. Nach ihrer Wiederentdeckung wurde entschieden, dass die alten Stücke zu gut für den dunklen Museumskeller sind. Somit wird ihnen eine eigene Ausstellung zu Teil. Sie zeigen die Bedeutung des Weihnachtsfestes für die Gesellschaft nach den Kriegsjahren und zeugen von dem Aufbruch in eine neue Zeit für die Menschen und die Kunst. 

Plakate zwischen Kitsch und Moderne

Neben den traditionellen Plakaten mit Engelsbildern und den gängigen Weihnachtsmotiven, sind auch abstrakte Darstellungen beispielsweise eine Schneeflocke zu sehen. Diese Motive dürften zu der damaligen Zeit sehr modern und fortschrittlich gewesen sein. Diese gradlinigen und visionären Plakate reihen sich in der Kabinettausstellung neben kitschige und wie der Kurator selbst sagt: „Wohlig warme“ Plakate. 

Weihnachtsplakate in der Ausstellung

Ausgestellt sind auch einige Berühmtheiten der Plakatkunst. So wie Werke von Alfred Malhau. Die abstrahierten Schneeflockenbildnisse, die Teil der Schau sind, stammen von dem Designer des Logos einer berühmten Marzipanfirma aus Lübeck. Der Künstler ist vor allem bekannt für seine immer wiederkehrenden Motive, die er in diversen Farbgebungen immer wieder neu interpretiert und präsentiert. 

Die Kunst steht im Vordergrund, nicht die Religion

Kurator Kenzler sagt: „Die Ausstellung hat weniger mit dem eigentlichen Thema von Weihnachten oder der ursprünglichen Herkunft des Festes zu tun. Sie finden darin auch keine religiösen Überzeugungen. Im Vordergrund steht die grafische Kunst und das Motiv Weihnachten stellt die schöne Rahmung dar.“ Zudem passt das Thema perfekt in die vorweihnachtliche Zeit des Plakatherbstes.

Die Kabinettschau läuft als einzige der drei Ausstellungen verlängert bis zum 9. Januar 2022. 

Weiterführende Informationen für Interessierte:

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Alke zur Mühlen

Alke zur Mühlen

Ob als zertifizierte Social Media Managerin oder als Redakteurin: Alke zur Mühlen liegt das analytische ebenso wie das kreative Denken, das sie für jegliche Form der Kommunikation einsetzt.

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